Beschreibung
Radierung „Falterkasten“, handsigniert, mit persönlicher Widmung „für Heiner Bunte“ (Heiner Bunte, Kupferdruckerei und Radierwerkstatt), ungerahmt, Bildgröße: ca. 55 x 36 cm, Papierformat: ca. 76 x 59 cm.
Über den Künstler
Diether Kressel (* 17. Dezember 1925 in Düsseldorf; † 7. Januar 2015 in Hamburg) war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker. Seine gegenständlichen Werke vermischen Realität und Illusion.
„Kressels Bildersprache ist eine eigene Erzählsprache.“
Neben den frühen Holzschnitten, Aquarellen und den Radierungen der 1960er und 1970er Jahre besteht das Werk aus Zeichnungen und Ölbildern, deren wechselnde Formate immer wieder korrespondieren mit der Entwicklung der künstlerischen Aufgaben, denen Kressel sich stellte. Insgesamt wurden die Formate im Laufe der Jahre größer und sind immer Teil der Bildkomposition.
Der narrative Charakter der Arbeiten lässt beim Betrachten Geschichten entstehen. Dabei spielen die grafischen Elemente eine ebenso wichtige Rolle wie die Farbigkeit, die, meist ausgehend von einer farblichen Grundstimmung, Akzente setzt, wie zum Beispiel ein leuchtendes Blau in einem Geigenkasten oder das Rosa der Seife auf einem Waschbecken. Die Farbigkeit vermittelt nicht selten eine ironische Distanz, die auch die erotischen Sujets kennzeichnet, zum Beispiel in einem herumliegenden Slip, schnell abgestreiften Schuhen oder in einem Hüftgürtel im Koffer. Bestimmte Themen kehren immer wieder, dazu gehört neben dem Selbstportrait besonders der Jazz. Der Realismus der Darstellung wird häufig durch eine nicht nachvollziehbare Perspektive verfremdet, die sich eher den kompositorischen Notwendigkeiten unterordnet als den gängigen Raumvorstellungen.
Siegfried Lenz schrieb über Kressel: „Wo eine dargestellte Welt von soviel Eigenständigkeit geprägt ist wie bei Diether Kressel, halte ich es für müßig, den Maler in eine Tradition hineinzureden, vor seinen Bildern an Giorgio de Chirico oder Magritte zu erinnern […], was er aufnahm, haben sein Blick, sein Temperament, sein erstaunlicher Formwille verwandelt, – in eine Schöpfung, die ihm allein gehört und deren künstlerische Autonomie seinen Namen trägt.“